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Digitalgipfel der Bundesregierung: Mittelstand nicht berücksichtigt

Veröffentlicht:

Dienstag, 13.12.2022
von Legite GmbH

Nach zwei Tagen Digitalgipfel der Bundesregierung hat der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) den Eindruck, dass der Gipfel die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) nicht berücksichtigt. Die grundlegenden Probleme der KMU im Bereich der Digitalisierung wurden weitgehend ausgeklammert. Darüber hinaus fehlt dem DMB ein selbstkritischer Blick auf die bisherigen Digitalisierungserfolge in Deutschland.

Die Digitalisierung geht uns alle an. Leider hinterließ der diesjährige Digital-Gipfel aber den Eindruck, in einer eigenen ‚Blase‘ stattzufinden“, so Marc S. Tenbieg, Geschäftsführer des DMB. Der Gipfel konzentrierte sich auf Großunternehmen und nicht auf die kleinen und mittleren Unternehmen, die eigentlich Unterstützung bei der digitalen Transformation benötigen. Und auch thematisch ging es auf dem Gipfel eher um die grundsätzlichen Probleme der Bevölkerung und nicht zuletzt des Mittelstandes – obwohl letzterer eine zentrale Rolle bei der digitalen Transformation der deutschen Wirtschaft spielt.

Als Beispiel führt Tenbieg die Diskussion über die Verwendung von Daten an. Wenn Daten die wertvollste Ressource für die künftige wirtschaftliche Entwicklung sind, muss sich die Politik zunächst damit befassen, wie kleine und mittlere Unternehmen sie sicher, gewinnbringend und praktisch nutzen können. Die Datenökonomie wird die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes stärken, aber nur, wenn vor allem die KMUs einbezogen werden. In diesem Zusammenhang wäre es wichtig gewesen, dass der Digital-Gipfel auch das Thema Fachkräfte anspricht und wie insbesondere KMU ihren Bedarf an datenaffinen Mitarbeitern decken können.

Insgesamt vermisst Tenbieg eine selbstkritische Auseinandersetzung mit dem ersten Regierungsjahr der Ampelkoalition im Bereich der Digitalisierung. Der Digitalgipfel bot die Gelegenheit, den KMU zu signalisieren, dass die grundlegenden Probleme der Digitalisierung angegangen werden. Die erhebliche Verzögerung bei der Umsetzung des Online-Zugangsgesetzes und die Art und Weise, wie der Rückstand aufgeholt werden soll, ist ein trauriges Beispiel für die immer noch analoge Welt, in der wir uns auf Verwaltungsebene befinden. Am Ende muss man leider feststellen, dass die Chance verpasst wurde und wieder einmal nur Versprechungen geblieben sind.

Und auch die Aussichten für 2023 sind nicht besonders rosig, denn das angekündigte Digitalbudget ist noch nicht da. Und so fehlen die notwendigen Mittel für einen wirklichen Start.