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Jeder Deutsche arbeitet im Schnitt einen Tag für Sozialleistungen

Veröffentlicht:

Montag, 03.04.2023
von Legite GmbH

Eine Studie der Forschungsstelle Generationenvertrag unter der Leitung von Professor Bernd Raffelhüschen (Universität Freiburg) im Auftrag des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) zeigt, dass der durchschnittliche Bundesbürger einen Monat pro Jahr arbeiten muss, um Sozialleistungen zu finanzieren, für die bisher keine Beiträge gezahlt wurden. Die Ausgaben für solche Sozialleistungen belaufen sich der Studie zufolge im Jahr 2022 auf rund 6,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, was etwa 255,2 Milliarden Euro entspricht.

Der Studie zufolge gelten Menschen, die nach dem 27. Mai 1980 geboren sind, als Verlierer des Sozialstaates, während jüngere Generationen von Sozialleistungen profitieren. Die Studie prognostiziert, dass bis zum Jahr 2050 rund 26,7 Prozent aller Staatseinnahmen für beitragsfreie Sozialleistungen benötigt werden, sofern der Leistungsumfang unverändert bleibt.

Markus Jerger, Leiter des BVMW, wertet diese Ergebnisse als Notwendigkeit für sozialpolitische Reformen, um den Kostendruck auf künftige Generationen zu verringern. Allerdings sind solche Reformen in den kommenden Jahrzehnten aufgrund der Altersstruktur der Wählerschaft politisch nur schwer durchsetzbar. Es bleibt ein begrenztes Zeitfenster für die Modernisierung des Sozialstaates, das so schnell wie möglich für Strukturreformen genutzt werden sollte, die zu Ausgabensenkungen in allen Bereichen der Sozialversicherung führen.

Der BVMW fordert die politisch Verantwortlichen auf, noch in diesem Jahr Maßnahmen zu ergreifen, um die steigenden Sozialausgaben ohne Beitragserhöhungen zu bewältigen. Damit soll sichergestellt werden, dass alle Generationen gleichermaßen an der Lastenteilung beteiligt werden. Ziel ist es, den Schwellenwert für die Summe aller vier Sozialversicherungszweige auf 40 Prozent zu begrenzen.