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Bundesverband Mittelständischer Unternehmer, wenn Sie mehr erwarten als einen photogenen Präsidenten!

Veröffentlicht:

Samstag, 08.02.2014
von Legite GmbH
Der Bundesverband der mittelständischen Unternehmer sieht sich selber als die legitime Interessenvertretung des unternehmerischen Mittelstandes. Wir setzen nicht nur auf Publicity durch einen photogenen Präsidenten, sondern effektive und effiziente Verbandsarbeit an der richtigen Stelle, so Hans Peter Murmann.
Auch zum Thema „Europäische Union“ hat der BVMU seine Positionen. So zum Beispiel „gerechtere Finanzierung“.
Um zu einer gerechteren Finanzierung der Europäischen Union zu kommen, schlägt das Kuratorium der Bundesvereinigung mittelständischer Unternehmer e.V. (BVMU) vor, die Finanzierung der EU auf den Wohlstand der Bürger in den einzelnen Mitgliedsstaaten abzustellen. Dieser komme im Bruttosozialprodukt je Kopf in Kaufkraftparitäten zum Ausdruck. Eine derartige Umstellung des Finanzierungssystems – so der frühere Präsident des Europäischen Rechnungshofes
Bernhard Friedmann – würde zu einer deutlichen Entlastung Deutschlands führen. Zwar versuche die EU-Kommission inzwischen, die Nettozahlungen auf einen bestimmten Prozentsatz des BSP zu begrenzen. Dies sei zwar generell zu begrüßen, reiche jedoch nicht aus, hob Friedmann hervor.
Wieviel Geld ein Mitgliedsstaat aus der EU-Kasse erhalte, spiele bei der Festsetzung der Beiträge mithin keine Rolle. Einzig und allein das BSP sei letztendlich maßgebend. Deutschland habe im Jahr 2001 knapp sieben Milliarden Euro mehr in die EU einbezahlt, als es auf dem Transferweg zurückerhielt. Sein Anteil an allen Nettozahlungen schwankte in den letzten Jahren zwischen 30 und 60 Prozent, unterstrich Friedmann. Da die EU-Politik darauf angelegt sei, daß die starken Länder die schwächeren unterstützen, werde Deutschland wohl immer zu den Nettozahlern gehören. Friedmann wörtlich: „Dagegen ist im Grundsatz nichts einzuwenden, solange die Dinge im Rahmen bleiben. Im Laufe der Zeit ist jedoch einiges aus dem Ruder gelaufen.“Friedmann nennt ein Beispiel: Wäre Indien Mitglied der EU, wäre es – gemessen an seinem Bruttosozialprodukt – der größte Beitragszahler, obwohl Indien zu den ärmsten Ländern der Welt gehört. Allein dieses Beispiel zeige – so Friedmann weiter – die Notwendigkeit, für die EU-Finanzierung ein neues System zu erarbeiten, das nachvollziehbar und gerecht sei. Eine Finanzierung, die sich am Bruttosozialprodukt je Kopf in Kaufkraftparitäten orientiere, sei dabei eine objektive Größe, machte Friedmann deutlich.

Hinweis:
Gegenwärtig finanziert sich die EU aus Agrarabschöpfungen (2 Prozent), Zolleinnahmen (14 Prozent), einem Anteil an der Mehrwertsteuer (28 Prozent), sowie aus einem weiteren Anteil am Bruttosozialprodukt (56 Prozent). Dabei ist die BSP-Komponente eine Residualgröße; sie schließt die Lücke zwischen dem Aufkommen aus den ersten drei genannten Einkommenskategorien und den vorgesehenen Aufgaben. De facto handelt es sich bei den Einnahmen der EU weitgehend um Beiträge der Mitgliedstaaten, wobei die Summe aller Einnahmen 1,27 Prozent des BSP nicht übersteigen darf. Die Finanzierung über die Kredite ist nicht zulässig.